Literaturmuseum

Juli 2007

Besuch Literaturmuseum

Verein der Freunde und Ehemaligen des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg im Literaturmuseum der Moderne in Marbach

In seinem Jubiläumsjahr hat der Verein zu einer Besichtigung der ständigen Ausstellung im Limo eingeladen. Unter fachkundiger Führung wurden 25 interessierte Teilnehmer durch das Untergeschoss begleitet, wo die lichtempfindlichen Exponate, Kostbarkeiten aus mehr als 1000 in Marbach verwalteten Nachlässen, die wie –Papier und Tinten- nicht mehr als 50 Lux vertragen, in Glasvitrinen präsentiert werden. Aus der Fülle der Ausstellungsstücke wurden einige markante Exemplare vorgestellt, an denen sich beispielhaft die Entstehungsgeschichte von literarischen Texten des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart nachvollziehen lässt. Handschriftlich verfasste Manuskripte, wie Franz Kafkas „Prozeß“, fein säuberlich aufgeschrieben. Das postkartengroße, in Stenografie abgefasste Manuskript von Erich Kästners „Emil und die Detektive“. Texte auf schon beschriebenem Papier, wie ein Gedicht von Gottfried Benn, auf der Rückseite einer Speisekarte. Maschinengetippte Texte, in denen sich die Werkspuren deutlich verfolgen lassen: Streichungen, Überarbeitungen oder die Verwendung von Versatzstücken aus Zeitungsartikeln, wie bei Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“. Dagegen bedeutet die Verwendung der neuen Medien eine große Veränderung für die literarische Produktion, da sich bei auf Computer verfassten Texte, der Entstehungsprozess leider nicht mehr zurückverfolgen lässt. Bereichert wurde die Ausstellung durch Bücher, Briefe, Dokumente und Erinnerungsstücke, wie Fotoalben, Personalausweise, Zeugnisse oder das Taufkleid von Thomas Mann. Diese Veranstaltung des Vereins der Freunde und Ehemaligen des Goethe-Gymnasiums war eine Entdeckungsreise durch die unermesslichen Schätze des Marbacher Literaturmuseums der Moderne

Gabriele Pennekamp

 

Zurück