„Schule mit Courage“ als Publikumsmagnet

Am vergangenen Donnerstag fand am Goethe-Gymnasium die zweite große Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ statt. Die zahlreich anwesenden Gäste aus der Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft erlebten im voll besetzten Musiksaal einen gleichermaßen abwechslungsreichen wie inspirierenden Abend:

Bereits vor Beginn der Veranstaltung, die vom Elternbeirat und vom Förderverein der Schule großzügig unterstützt wurde, konnten die Gäste im Foyer und den Gängen der Schule eine eindrucksvolle Kunstausstellung bestaunen, zu der Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassenstufen hochkarätige Bilder beigesteuert hatten. Außerdem befand sich dort eine interaktive Installation, bei der man sich unter dem Motto „Be Hero – Fight Racism“ fotografieren lassen und die Bilder unmittelbar auf dem Instagram-Kanal der SMV hochladen konnte.

Den Auftakt des eigentlichen Programms gab sodann der Mädchenchor des GGL unter Leitung von Elisa Schulz, der sich in einem gelungenen Mix aus Gesang und Body Percussion effektvoll gegen die grassierende Gewalt gegen Frauen positionierte. Im Saal selbst richteten Schulleiter Christof Martin und Projektleiter Benjamin Färber zu Beginn der Veranstaltung Grußworte an das Publikum, ehe die Moderatorinnen Helena Schumacher (Kursstufe 2) und Luisa Vennefrohne (Kursstufe 1) souverän durch das Programm führten. Besonders beeindruckend waren die Zwischensequenzen, die mit Poetry Slam-Vorträgen von Karolina Beznosik, Leander Rathe Schneider, Joy Okafor und Miriam Kanters gefüllt wurden, deren Texte und Performance unter die Haut gingen. Im Zentrum des Abends stand jedoch das Interview mit Fips Neukamm, einem 28-jährigen Aussteiger aus der rechtsextremen Szene. Er wurde auf der Bühne interviewt von Larissa Basarac und Joy Okafor (Kursstufe 1), die bestens vorbereitet und geschickt durch das Gespräch führten. Neukamm gewährte den Zuhörenden tiefen Einblick in die Abgründe eines gewaltbereiten, rechtsradikalen Milieus. Er berichtete von den Irrwegen seiner Ideologie, von seiner Hass schürenden Stimmungsmache und Propaganda im Netz, nicht zuletzt von seinen Straftaten – aber eben auch davon, wie er der Szene wieder entkommen ist und heute Schulen besucht, um wertvolle Präventionsarbeit zu leisten.

Einen weiteren Höhepunkt bildete im Anschluss der Auftritt von Pianist Felix Hauss (Kursstufe 2), der ein Stück des jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn am Klavier virtuos in Szene setzte. Und als die Veranstaltung mit einigen Danksagungen zu ihrem Ende gelangte, legte die GGL-Rockband im Foyer erst richtig los. Während sich die Gäste bei Fingerfood und Kaltgetränken, im Gespräch, in der Kunstausstellung oder an den Infoständen (u.a. vom Verein „Mafia – nein danke!“, betreut vom Italienischkurs der Kursstufe 2) aufhielten, sorgte die Rockband für einen krönenden Abschluss einer rundum gelungenen Veranstaltung. Ein großer Dank gilt den Organisatorinnen aus dem Vielfaltskomitee der SMV, ohne deren Einsatz und Engagement eine solche Veranstaltung nicht denk- und durchführbar wäre!

Bericht: B. Färber

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